Montag, 6. August 2012

Bauanleitung H0 Pur Weiche EW 190 - 1:9l Fsch (H) nach H0 Pur Norm entsteht im Selbsbau - neunter Bauabschnitt



Die Radlenker mit der Länge von 3,2 Meter für die EW 190 - 1:9 nach Bauart der Deutschen Reichsbahn


  1.) Das anfertigen der maßstäblichen Futterstücke für die Radlenker


Bei der Deutschen Reichsbahn auf dem Gebiet der ehemaligen DDR wurden an den EW 190 - 1:9 zum größten Teil Radlenker mit der Länge von 3200 mm eingesetzt, wobei man mitunter später auch Radlenker mit einer reduzierten Länge von nur 3100 mm Länge verbaute.
Ich möchte mich mit den 3200 mm langen Teilen befassen und diese für die EW 190 - 1:9l Fsch (H) einsetzen.



An dieser einfachen Weiche EW 190 sind sehr schön diese 3200 mm langen Radlenker erkennbar. Diese wurden mit den eingelassenen normierten Futterstücken mittels Schraubenbolzen verschraubt.



Es würde nun einen sehr großen Zeitaufwand bedeuten, diese Futterstücke in Eigenleistung im exaktem Maßstab selbst herzustellen, aus diesem Grunde bediene ich mich einmal wieder einer von Udo Böhnlein konzipierten und hergestellten Ätzplatine aus 0,15 mm starkem Neusilberblech, aus dieser die exakt maßstäblichen Futterstücke für den 3200 mm langen Radlenker gewonnen werden können.
Auch die maßstäblichen Radlenker selbst sind in einer gefrästen und vor gebohrten Ausführung bei diesem Kleinserien Hersteller neben den dazu benötigten maßstäblichen 0,5 mm Weichenschrauben in bester Qualität erhältlich.
Alternativ werden diese Teile auch vom Bahnsinn Shop vertrieben.

Nun soll der Bau der Futterstücke für die Weiche in einzelnen Schritten beginnen:



Aus dieser Ätzplatine werden für beide Radlenker der Weiche die Futterstücke hergestellt.
Jeweils vier solcher geätzten Teile werden in Sandwich - Bauweise gleich dem Futterstück für das Herzstück, über dessen Bau ich schon in einem vorangegangenen Post berichtet habe, für einen Radlenker zusammen gelötet.



Die Form der Radlenker ist Konstruktionsbedingt zu deren Mitte hin leicht gebogen, daher sind natürlich auch die Futterstücke von unterschiedlichem Maß, was die roten Pfeile aufzeigen sollen.
Deshalb gilt es auch diese Ausprägungen mit jedem der vier Teile korrekt aufeinander zu löten.

Auf der als Lötunterlage benutzten Lötkohle wird das erste  Ätzteil mittels zweier 0,3 mm starker Messingdrähte fixiert um dann mit der Montage zu beginnen.
Dabei muß aber äußerste Vorsicht  geboten sein da die Ätzteile extrem empfindlich sind!
Der Anhaltspunkt für eine korrekte Lage ist bei allen Teilen zum einen die an der oberen Kante zu sehenden Rückstände der Ätzstege und zum anderen das im Bild 2. von Rechts zu sehende "kleine Futterstück". Diese Punkte müssen mit allen vier Teilen beim Löten Deckungsgleich übereinander liegen, wobei natürlich auch darauf geachtet werden muß, dass das beim Lötvorgang untere Teil genau mit dem darauf zu lötenden nächsten Teil zu 100 % in der Lage übereinstimmt!



Gelötet wird wie stets mit 25 % iger Phosphorsäure, welche ich mit einem Pinsel satt auf das unten zu liegende Teil aufbringe und dieses dann vor verzinne.
Nach dem verzinnen wird wiederum mit der Phosphorsäure das Teil bestrichen, ehe das nächste Teil aufgefädelt und verlötet wird.



Das vor verzinnte erste Teil ist nun bereit für das auflöten des zweiten Teils des Futterstück.
Natürlich sollten dabei vor dem auffädeln die beiden MS Drähte wieder ordentlich Senkrecht zum Werkstück stehen!
Nach dieser Methode werden nun Teil für Teil aufgefädelt und verlötet, wobei das letzte und abschließende vierte Teil natürlich nicht mehr vor verzinnt werden braucht.



Das nun fertig gelötete Futterstück im noch nicht gesäuberten Zustand.



Nachdem die die Drahtstücke vorsichtig mit einem Seitenschneider abgezwickt sind, wird das Futterstück mit einer kleinen feinen Feile sorgfältig von den Resten des Messingdraht plan gefeilt und verputzt, genau ebenso werden der verbliebenen Ätzstege bearbeitet.
Zum Schluß ziehe ich das Werkstück sehr sorgfältig und vorsichtig über 1000er Schleifleinen, um die letzten Reste des Lot vom Futterstück zu befreien.
Danach wandern die Teile noch in das Ultraschallbad und werden auch vom Flußmittel befreit.



Nun sind die Futterstücke montiert, was eigentlich meiner persönlichen Meinung nach die "größte Hürde" beim herstellen der Radlenker bedeutet.
Weiter geht es dann in nächster Zeit mit der Montage des eigentlichen Radlenker, dass setzen der 0,3 mm Bohrungen für die Weichenschrauben SW 0,5 mm und dem Einbau der dann fertigen Radlenker in die dafür vorbereitete Weiche.

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