Mittwoch, 12. März 2014

Das Modul - Projekt "Weinert mein Gleis" in Koproduktion mit einem lieben Kollegen - und der "Weinert mein Gleis" Bausatz für eine Weiche 190 - 1:9 rechts neben den Möglichkeiten einer weiteren dem Vorbild gerechten Verbesserung von Details bei der Fertigung







Die Idee der Möglichkeit einiger "Verbesserungen" an der Weinert mein Gleis- oder besser an "Rolf's Weiche" trage ich spätestens seit den sehr informativen Beschreibungen und wunderbar in Szene gesetzten Modell - Veröffentlichungen von Lars - Christian Uhlig (Lcu) zum Thema "Weinert mein Gleis" im H0 Modellbahnforum vor einiger Zeit in meinem Kopf.
Zudem stellte Berthold Langer seine sehr interessanten Umbauten besser gesagt Verkürzungen von Weinert Weichen im Zungenbereich in einem von mir besuchten Forum vor, parallel zu dieser Vorstellung auch die MIBA in ihrem Spezial 98 dieses Thema detailliert publizierte.
Diese verkürzten Weichen nahm nun Rolf als angekündigte Neuheit 2014 in seinem "Mein Gleis" Programm auf.

Ich hatte mich nun darauf eingestellt beim Bau bzw. meiner Hilfe bei der Erstellung der schon längerer Zeit geplanten Module meines Enkel mich mit diesen Weichen zu befassen, ist doch die Wahl und Verwendung für dieses Gleissystem schon bei Zeiten gefallen.

Zwischenzeitlich wurde ich nun von einem lieben Kollegen gefragt respektive gebeten, ihm bei der Erstellung von "ein paar kleinen schmalen Modulen" etwas zu helfen, vielleicht dabei auch etwas die Planung zu übernehmen und beim Gleisbau Unterstützung zu gewähren.
Seine Gedanken zur Nutzung dieser Module sind wohl vielen Leuten sehr bekannt, viele Jahre hat er sich hin und wieder ein paar Lokomotiven und Wagen nach seinem Gefallen gekauft aber aus stetiger Ermangelung an Zeit für eine eigenen Anlage, diese von Zeit zu Zeit auf einem ausgelegten Stück Tillig Elite Flexgleis fahren lassen.
Das befriedigt ihn nun nicht mehr (war es jemals der Fall?) und er möchte in der nächsten Zeit auch eine kleine Betriebsstelle einer Nebenbahn mit Überhol- und Abstellgleis zum fahren und rangieren seiner Modelle besitzen.
Seine weiteren Überlegungen zur Auswahl eines Vorbild gehen in die Richtung der Dessau - Wörlitzer Eisenbahn (DWE), was für mich die ganze Sache sehr interessant macht, habe ich mich doch auch schon vielfältig mit dieser Nebenbahn befaßt, war sie bekannter Weise direkt mit der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn auf vielschichtiger Weise historisch verbunden.
Einen bestimmten Bahnhof oder Haltepunkt der Strecke hatte er dabei noch nicht direkt ins Auge gefaßt, "nur klein und kurz" müßte er sein, um die Module an einer Wand von ca. 4,00 Meter maximaler Länge bei 30 cm Breite unterbringen zu können. Ergo, die "berühmte Büroanlage" soll es werden!

Nach einigem "hin und her" der Diskussionen um einen geeigneten Bahnhof wurde der Bau des "Bahnhof Dellnau", später umbenannt in "Dessau - Mildensee" um die Jahre ca.1960 - 1965 festgelegt.
Dabei soll absolut keine akribische Nachbildung bzw. Epochenreinheit dieses Bahnhof erfolgen, allein der interessante Gleisplan soll zur Erstellung der Module Verwendung finden.
In der relativ bekannten Broschüre zur Dessau - Wörlitzer Eisenbahn, 1982 beim DMV von Günter Fiebig erschienen und jene ich vor 2 Jahren schon einmal von meinem Bücherbrett hier im Blog vorstellte,
ist eine Skizze dieses Gleisplan abgebildet, der Plan nun zum Nachbau dienen soll.



Dieser kleine Bahnhof besaß ein neben dem durchgehenden Hauptgleis mit Hausbahnsteig und Empfangsgebäude ein Umfahrgleis in welchem zudem ein Ladegleis angeschlossen war.
Links aus Richtung Dessau kommend war ein Bahnübergang angelegt, diesem in den 1930er Jahren zur Sicherung eines relativ hohem Verkehrsaufkommen eine Schrankenanlage beigefügt wurde. Das hohe Verkehrsaufkommen resultierte aus dem Bau der Reichsautobahn - heute die A9 in Höhe der Abfahrt Dessau - Ost - in unmittelbarer Nachbarschaft des Bahnhofes und dem Zubringer aus Richtung Dessau kommend.
Aus diesem Grunde wurde auch der Bahnhof mit zwei längeren Abstellgleisen auf der rechten Seite in Richtung Oranienbaum erweitert, auf denen zumeist mit Sand und Kies aus der in der Nähe geöffneten Sandgrube - dem heutigen Freibad "Adria" - bestimmend für die Baustellen der Autobahn, aber auch zum weiteren Abtransport zu anderen Abnehmern beladene O - Wagen abgestellt wurden und ein reger Rangierverkehr vonnöten war.
Ganz rechts im Plan ist die Autobahnüberführung zu erkennen.
Die Gleise und Weichen in diesem Bahnhof bestanden aus den preußischen Bauformen V und 6, in den 1960er Jahren wurde dann das durchgehende Hauptgleis auf Oberbau K umgebaut.
Diese umrissene Erklärung zum Bahnhof "Dellnau" an der DWE soll für heute genügen, weitere spezifische Fakten folgen dann jeweils beim erstellen des Bahnhofes im Modell.




Die Gleise und Weichen für diesen Bahnhof sollen nun nach dem ausdrücklichen Wunsch meines Kollegen aus "Rolf's Material" entstehen, wobei ich wieder beim ursprünglichen Thema bin!
Preußisches Gleismaterial ist bekanntlich immer noch von keinem der Großserien - Hersteller erhältlich, ergo soll aus diesem meiner Meinung nach eklatanten Mangel nun das diesbezüglich zur Zeit beste Material nach deutschem Vorbild am Markt von Weinert kommen.
Es werden ausschließlich Bausätze der Weichen ihre Verwendung finden, die ich nach unserer Absprache gemäß dem Vorbild verfeinern und mit weiteren Kleinteilen und Details optisch aufwerten werde.
Wie haben wir uns nun den Bau der Weichen und das spätere verlegen der Gleisanlage vorgestellt, dies möchte ich nun im folgenden aufzeigen:



Die Verwendung von Bausätzen für die Weichen ist schon wegen der geplanten Umbaumaßnahmen logisch, die Bausätze bestehen aus einem flexiblen Gleisrost was zwingend notwendig ist, man braucht für die geplanten Verfeinerungen nicht nach dem Kauf eine Demontage der Einzelteile auszuführen und zudem sind sie auch noch um einige Euro preiswerter gegenüber den Fertigweichen.
Die erste Umbauaktion wird die längste der Weichen aus Rolf's Portfolio betreffen, eine EW 190 - 1:9 mit 375 mm Länge wie sie hier einmal grob zusammengesetzt im Bild liegt.

Folgende Arbeiten sollen an allen für den Bahnhof benötigten Weichen ausgeführt werden:

  • die originalen Weichen von Weinert besitzen durchgehende ungeteilte Schienen, sind also als geschweißte Ausführung dem Vorbild nachgebildet. Dieser Umstand wird zum Teil komplett geändert, indem jeder auf einer Doppelschwelle liegend Stoß als ein getrennter und mit jeweiligen Laschen verschraubter nachgebildet wird - die Weichen werden also als durchgängig verschraubte Exemplare in Szene gesetzt;
  • sämtliche beim Vorbild angebrachte Verschraubungen des Herzstück inklusive Verlaschung werden nachgebildet;
  • die originalen Kunststoff Radlenker werden mit den detailierten Messingguß Teilen von Weinert ausgetauscht und ersetzt, wobei die Radlenker der DR Bauart mit 3,10 Meter Länge nachgebildet werden was ein leichtes bearbeiten der Radlenker erfordert;
  • auch die geschraubten Radlenker bekommen an ihren Backenschienen Laschen und Schrauben angebaut, die Futterstücke der Radlenker könnten zudem auch nachgebildet werden, würden aber nur beim befahren ausschließlich mit RP 25 besser RP 25 / RP 88 fine wirken. Das gilt noch zu überlegen, in wie weit die Bereitschaft besteht, Fahrzeuge komplett auf RP 25 besser 88 fine umzurüsten. Hier stehen noch einige Diskussionen in nächster Zeit mit dem "Bauherrn" an;
  • die Zungen bekommen ihre Verstärkungslaschen angebaut, den Zungenbereich selbst mit den leider konstruktionsbedingt dem Vorbild widrig gefrästen Fuß der Backenschienen im Stellbereich der Zungen werde ich vorerst aus o.g. Grund noch unberührt lassen.



Ausser den im Bild zu sehenden auf Stoß gekürzten Herzstückspitzen ist die Weiche noch "im Originalzustand" erhalten.
Die Messingguß Radlenker liegen schon bereit zu ihrer Bearbeitung.



Hier habe ich nun begonnen die Schienen auf Stoß zu trennen, diese Arbeit wird alle Stöße auf Doppelschwelle betreffen.
Für die spätere elektrische Verbindung der Stöße habe ich mir einen kleinen Trick einfallen lassen, ein verlöten mit den Schienenlaschen kommt hier nicht in Frage, die Gefahr des "dahin schmelzen" der unmittelbaren Kleineisen ist hier zu groß.
Davon zu gegebener Zeit mehr.



Im Bild nochmals die gekürzten Herzstückspitzen, an diese mittels geschraubten Stoß das "eigentliche" weiterführende 15 Meter Gleisjoch angesetzt wird.

Das sind nun unsere Grundgedanken am Anfang des Projekt "Bahnhof Dellnau / Dessau Mildensee".

Nun stehen für den Bauherrn in der kommenden Zeit die Beschaffung von 3 Stück Modulkästen a' 900 mm 1000 mm Länge an, auf diesen dann der erste Teil des Bahnhof erbaut werden soll.
Die Abstellgruppe laut Gleisplan auf der rechten Seite wird frühstens nach Fertigstellung der Gleisbauarbeiten des eigentlichen Bahnhof und derer fehlerfreien Funktionen beginnen.

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