Mittwoch, 30. Januar 2013

Das exakte bohren der "Durchschüsse" in die Stege der Schienen für die Verschraubungen der Schienenlaschen etc.




Die Schienen der "alten Gleise" auf Klein - und Privatbahnen wurden in früherer Zeit immer an ihren Stegen durchbohrt / durchschossen, um zum einen die Schienenlaschen, welche eine trennbare Verbindung der einzelnen Schienen untereinander bedeutet, befestigen zu können. Aber auch für andere Aufgaben wurden solche Durchschüsse verwendet, so zB. an den Weichen um Stützknaggen an den Backenschienen im Zungenbereich zu verschrauben, Radlenker und deren Futterstücke zu befestigen bzw. zu montieren und die Herzstücke verschrauben zu können.
Bis in die Zeit der Beherrschbarkeit der Technologie des Schienenschweißen wurden jegliche Verbindungen mit Bolzen und Muttern in geschossene Bohrungen verschraubt.

So soll ein interessantes Bild der Vorbildsituation bei der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn GmbH eine Vielzahl solcher Durchschüsse auf  kleinsten Raum aufzeigen.



Diese große Menge an Durchschüssen in diesem Stück Gleis ist schon beachtlich!
Bedingt durch Gleisumbauten aber auch der Verwendung von altbrauchbarem Material bei der Schienenreparatur ist solch ein "durchbohrtes Gleis" im Laufe der Jahre entstanden. Dabei ist diese Zschornewitzer Kleinbahn bei weitem kein Einzelfall, auch bei sehr vielen anderen Klein - und Privatbahnen konnten solche Bilder zu ihrer Zeit entstehen.
Das sollte man bei einem Nachbau von Kleinbahngeisen natürlich auch berücksichtigen und so werde ich bei meinem Gleis bzw. im aktuellen Fall meiner "Rückbauweiche" diese Durchschüsse zur Verschraubung der Laschen und die weiteren vorhandenen Bohrungen in den Schienenstegen nachbilden.

Um wirklich exakte Bohrungen für die Durchschüsse / Löcher in den Stegen der Schienen anbringen zu können, bediene ich mir eines recht einfachen Hilfsmittel, welches ich im folgenden beschreiben möchte:




Die für die Bohrungen der Durchschüsse in diesem Fall zur Befestigung der Schienenlaschen mittels Bolzen vorbereitete Schiene wird mit einem umwickelten Stück dünner Pappe in den Schraubstock gespannt und dieser vorsichtig angezogen.
Die Pappe dient dabei natürlich zur Verhütung von Beschädigungen der Oberfläche der Schiene.



Die im Bild zu sehenden aus Neusilberblech geätzten maßstäblichen Schienenlaschen und speziell für die CODE 70 Schiene zu verwenden stammen aus der Werkstatt von Udo Böhnlein.
Eine solche Lasche mit den korrekt nach Maß durchgeätzten Bohrungen werde ich mir zum exakten bohren der Durchschüsse an den Schienenstegen nutzbar machen.
Selbstverständlich kann man solche Laschen auch für CODE 75 oder CODE 83 Schienen nach genauem vermitteln benutzen.



Eine der Schienenlaschen wird nun in den Steg der Schiene gelegt, genau vermittelt unter der Beachtung des genau mittigen Abschlusses zwischen den zwei Bohrungen der Lasche zum Profilende und mit dem Profil verlötet.



Nach dem verlöten mit wenigem Zinn schaut die Sache nun so aus und ist bereit für das setzen der beiden Bohrungen.



Mittels einem 0,3 mm Bohrer wird nun die Lasche als Führung und Lehre zum durchbohren des Steg benutzt.
Dabei bedarf es zur Bohrung kein vorheriges ankörnen was gerade mir sehr gelegen kommt, habe ich doch ehrlich gesagt mit dem genauen ankörnen des Neusilbermaterial der Schienen bis heute so meine Probleme!



Das Ergebnis des bohrens kann man sich dann schon einmal auf der Rückseite des Steg anschauen. Natürlich ist auch bei dieser Bohrerei absolut sorgfältig zu arbeiten, exakt Senkrecht zu bohren ist ein absolutes Muß!
Soll nun die Schienenlasche für ihren Zweck an dem Steg verbleiben und eine Verbindung mit einer folgenden Schiene eingehen , bohrt man um die später zu setzenden Bolzen in die Bohrung zu bekommen mit einem 0,4 mm Bohrer nach.
Bei Durchschüssen "ohne Zweck und Verschraubung" lötet man einfach die Lasche wieder vorsichtig ab, bohrt dannach mit dem 0,4 mm Bohrer nach und kann diese Lasche dann für weitere Bohrungen wieder benutzen.

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