Samstag, 2. März 2013

Der Komplettbausatz einer Köf II von Günther Modellbau fünftes Kapitel - die umfangreiche Bearbeitung und Komplettierung des Aussenrahmen




Ich gebe es gern zu, dass Projekt des Bau der Kö II von Günther Modellbau wollte ich "sterben" und ganz tief in einer Schublade verschwinden lassen!!
Zu viele zum Teil recht schwierige Änderungen und Verbesserungen sind an diesem Bausatz nötig, um ein Modell einer Kö der Leistungsgruppe II im Ablieferungszustand des Jahres 1937 für meinen Anspruch entstehen zu lassen.
Durch die mitunter sehr intensive und hartnäckige Überzeugungarbeit meines Enkel, diesen Bausatz dennoch zu bauen und fertig zustellen um die Kö II dann später vielleicht in seinen Lokpark einreihen zu können, habe ich mich dazu "breitschlagen" lassen, dieses Fahrzeug nun doch zu erstellen.

Der hier nun  vorliegende Bausatz einer Kö II von Günther Modellbau entspricht dem Zustand eine Fahrzeuges der ehemaligen Deutschen Bundesbahn in der Epoche III und IV.
Daraus ableitend sind einige mitunter größere Veränderungen am Aussenrahmen und den Pufferschürzen nötig, um diese Teile dem Erscheinungbild einer Kleinlokomotive in Ursprungsausführung der Epoche II anzugleichen.
Weiterhin sollten am Rahmen und den Pufferschürzen gleichzeitig auch einige Verbesserungen geplant uns ausgeführt werden, welche wohl aus fertigungstechnischer Sicht  an diesem Bausatz gelinde gesagt "nicht ganz so toll" gelungen sind.
Im einzelnen betrifft es folgende Details:

Am Aussenrahmen:
  • die Bearbeitung der beidseitigen Öffnungen am Rahmen auf ein dem Vorbild korrektes Maß;
  • das entfernen von einigen dem Vorbild nicht entsprechenden Niete und nachfolgendes setzen von diversen neuen Niete am Rahmen gemäß dem Vorbild;
  • das fertigen eines neuen Stirnblech zur Versteifung der Vorderseite des Aussenrahmen aus 0,5 mm Messingblech;
  • das anfertigen eines kompletten Umlaufblech aus 0,5 mm Messing
  • die Bearbeitung der beiden Achslager gemäß dem Vorbild;
  • anschließende Säuberung und Glättung des kompletten Aussenrahmen.

An den Pufferschürzen:
  • das verschließen der Pufferschürzen im unteren Bereich;
  • das abtragen der aufgegossenen Puffersockelplatten, welche sich ebenfalls in keinem korrekten Zustand befinden und Vorbereitung für die Montage von Stangenpuffer;
  • ebenso das abtragen der beiden aufgegossenen Zughakenführungen / Flansche und das ersetzen dieser durch Messingfeingußteile von Weinert;
  • das verspachteln von Materialeinschlüssen und Unebenheiten im Weißmetall, die bei der Produktion des Bausatz und leider auch durch meine Unachtsamkeit entstanden sind.



Der Aussenrahmen der Kö II im zur Zeit befindlichen Bauzustand.
Die Pufferschürze ist derweil noch nicht bearbeitet, sie ist "nur" für das Bild aufgesteckt und wartet auf ihre Bearbeitung.
Wie stellt sich nun die umfangreiche "Aufarbeitung" des Rahmen bis zu diesem hier sichtbaren Ergebnis dar?
Das möchte ich nun im folgenden aufzeigen:




Der rote Pfeil zeigt es auf, die Öffnung im Rahmen muß dem Vorbild angeglichen werden! Da dieser Aussenrahmen aus Weißmetall besteht und sehr weich in seiner Konsistenz ist, ist ein feinfühliger Umgang mit der Feile Voraussetzung, um keinen Schaden oder noch schlimmer Ausschuss zu produzieren.
Auch der an diesem Teil oben angedeutete Überstand des Umlauf nebst der darunter liegenden falsch angeordneten Nietereihe wird vorsichtig und Plan verschliffen.
Neue maßstäbliche Bohrungen werden dann später folgen.



Unter Verwendung der Maße welche ich von einem Vorbild der Kö II direkt abgenommen habe, maßstäbliche Zeichnungen im Maßstab 1 : 43,5 Spur Null von Herrn Ing. Hettler und weitere aus der von mir in vorangegangenen Beiträgen zum Bausatz der Kö II aufgelisteten Bücher etc. wurden die seitlichen Öffnungen im Aussenrahmen erstellt.
Es ist sehr schwierig in dieses Weißmetall ordentliche Kanten etc. zu feilen und schleifen, sehr schnell ist man dabei geschuldet des hohen Abrieb beim bearbeiten mit Spanabhebenden Werkzeug "über das Ziel" hinaus geschossen, darum sollte man wenn die Erfahrung der Bearbeitung dieses Material noch nicht vorhanden ist, wenn möglich an einem Ausschußteil oder an einem Stück Stangenlötzinn welches bei der Installation von Heizungen ua. zur Verwendung kommt das feilen, schleifen usw. üben.
Dieses Stangenlötzinn im Baumarkt erhältlich ist nahezu vergleichbar mit dem Weißmetall der Bauteile zu dieser Kö II.



Rechts neben dem Rahmen ist das neue aus Messingblech hergestellte Frontblech zu sehen.
Dieses habe ich gemäß den Vorgaben und Öffnungen für die Puffer und Schürze bearbeitet. Auf die Außenkanten des Blech habe ich zur Vergrößerung der Klebefläche jeweils ein Messing Winkelprofil 1 mm x 1,5 mm an den Kanten bündig aufgelötet:
Es sollte beim maßnehmen und einsetzen des Teils dringend genau geprüft werden, dass die zwei Rahmenwangen auch exakt im rechten Winkel zu Rahmenboden stehen, durch das "flexible" und schnell zu Verformungen neigende Weißmetall  ist diese Prüfung immer wieder auszuführen!
Ist alles maßhaltig und in Ordnung kann dann das Blech und der Rahmen gründlich gereinigt werden, die Klebestellen mit Azeton behandelt und mit 2 K Kleber UHU Endfest 300 eingeklebt werden.



Der Rahmen mit dem Blech in anderer Perspektive.
Die zwei auf beiden Innenseiten der Bodenplatte des Rahmen zu sehenden Vertiefungen sind für die Federpuffer vorgesehen. Des gleichen die Bearbeitung der oberen Kanten des Blech.



Nachdem nicht nur die obere "an getäuschte" Kante des Umlauf sondern auch die kompletten "falschen" Nietimitationen durch vorsichtiges verschleifen von den Aussenwangen des Rahmen entfernt worden sind, geht es an das neusetzen der korrekten Bohrungen für die Nietereihe unter Zuhilfenahme einer Bohrschablone von Günther Weimann. Diese Bohrungen werden mit einem 0,3 mm Bohrer ausgeführt, um später die Niete mit 0,4 mm Kopfdurchmesser einzukleben.
Die Vorgehensweise ist folgende:
Wie es im Bild ersichtlich ist, habe ich eine erste Bohrung in der Mitte, wo sich die waagerechte mit der senkrechten Nietereihe kreuzt nach dem Maß von der ausgemessenen Vorbild - Kö II sorgfältig gesetzt.
Nun kommt die Bohrschablone mit 1,3 mm Lochabstand von G. Weimann zu Einsatz!
Mit einem Stück 0,3 mm Messingdraht wird die Schablone an dieser Bohrung mit leichtem verdrillen des Draht befestigt.
Nach dem peniblen waagerechten ausrichten wird ganz rechts aussen nochmals eine 0,3 mm Bohrung ausgeführt und wiederum mit einem Stück 0,3 mm Messingdraht nach dem exakten waagerechten ausrichten der Schablone leicht verdrillt, welche ich als Hilfsbohrung bezeichne. Diese Bohrung wird später nicht gebraucht und durch die Sandkästen im dann montierten Zustand verdeckt werden. So bleibt sie am fertigen Modell unsichtbar.
So werden dann vorsichtig nacheinander die Bohrungen gemäß dem Vorbild in jedes zweite Loch der Bohrlehre gesetzt.



Diesen kompletten Umlauf für den Rahmen habe ich aus 0,5 mm Messingblech hergestellt.
Er wird demnächst an den Rahmen angepasst und montiert werden.
Leider ist der Umlauf mit dem Blech bis kurz über die Pufferschürze reichend bei diesem Bausatz gar nicht vorhanden. Das soll nun das angefertigte Blech ändern. Zudem wird es auch zur Festigung des weichen Rahmen beitragen.
Eine durch die 0,5 mm Stärke des Blech befürchtete Erhöhung der Aufbauten kann beruhigt toleriert werden, ist doch der Bausatz an sich nicht als sehr maßhaltig zu bezeichnen, da unter vielem anderen der Aussenrahmen um ca. 1,4 mm zu niedrig ist.
Die Erhöhung des Aufbau um den Motor und demzufolge auch eine Erhöhung des Führerhaus kommt mir im Gegenteil sehr gelegen was sich später beim weiteren Bau noch zeigen wird.



Beim Vorbild reicht das Umlaufblech wie es das Bild zeigt etwas über die Pufferschürze.
Dabei sind die beiden Lampen auf diesem montiert.
Dementsprechen soll dieser Zustand natürlich auch bei der zu erstellenden Kö II vorherrschen!

Weiter geht es nun mit der Montage des Umlauf und der Bearbeitung der vorderen Pufferschürze nebst den Sandbehältern auf beiden Seiten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen