Freitag, 9. August 2013

Der Bau des Minimodul "geschlossener Abzweig Schwellenplatz" nach H0pur Standard - Folge VII





Der Bau am Minimodul geht zwar langsam aber sicher weiter!
Nachdem nun das im Bogen liegende Hauptgleis abzüglich einiger noch ausstehender Arbeiten am Gleis an den jeweiligen Enden zum Modulrand im Rohbau erstellt ist, kann mit dem anfertigen und verlegen des abzweigenden Gleis in Richtung "alter Schwellenplatz" begonnen werden.
Dieses Anschlußgleis begann beim Vorbild gleich im Anschluß an der (ehemaligen) Weiche das Höhenniveau der Trasse zu verlassen, um den etwas tiefer zum Niveau des Hauptgleis liegenden Schwellenplatz zu erreichen.
Dazu ist noch anzumerken, dass dieser Zustand erst bei den Umbauarbeiten der Gleisanlage bei der Zschornewitzer Kleinbahn in diesem Bereich von pr. Form 6d auf Oberbau K mit S 49 Schienen eintrat, in dem das ehemalige Niveau des Hauptgleis durch Aufschüttung / Erhöhung mit dem übrigen Verlauf der Trasse - um eine durchgehend niveaugleiche Trasse des Hauptgleis zu erhalten - in den 1930er Jahren geschah. Diese Erhöhung des Hauptgleis zur Angleichung des Niveau betrug in diesem Bereich ca. 0,5 Meter der Wert im Maßstab 1 : 87 etwa 6 mm entspricht.
Genau diese 6 mm Höhenunterschied sollen nun durch eine schiefe Ebene des Anschlußgleis von der rückgebauten Weiche "Talwärts" zum eigentlichen Schwellenplatz auf dem Modul dargestellt werden.
Im Modell bedeutet es eine Minimierung der Höhe zur Haupttrasse aus 18 mm Multiplex bestehend auf dann 12 mm starkem Multiplex bei einer Länge der schiefen Ebene von 570 mm.
Leider besitze ich kein Material des Vorbild über diesem Zustand, konnte aber nach langem suchen beim Vorbild mit etwas Glück den Punkt finden, an welchem das ehemalige und schon lange Zeit eingeebnete Gleis von der ehemaligen schiefen Ebene in die horizontale überging. Beim sorgfältigen vermessen wurde dann der Wert von ca. 49 Meter Länge des in der Neigung befindlichen ehemaligen Gleises ermittelt, was einen Wert im Maßstab 1 : 87 von etwa 570 mm entspricht.



Die komplette Ansicht der Gleistrasse im momentanen Bauzustand inklusive der rückgebauten Weiche.
Das links liegende Anschlußgleis zum Schwellenplatz ist mit ein paar Schwellen provisorisch in seine Lage gebracht worden, um dessen Neigung von 18 mm messender Höhe auf dem in diesem fertiggestellten und sichtbaren Bereich des Trassenbrett um ca 40 mm Verringerung der Höhe auf den Wert von 14 mm zu testen.
Die einzelnen Arbeitsschritte möchte ich nun im folgenden zeigen:


Die eigentliche "Verjüngung" bzw. der Neigung des Trassenbrett habe ich nach dem sorgfältigen abkleben des Bogengleis mittels einem Deltaschleifer grob ausgearbeitet.
Unter dem Thema "Jugend forscht" - und meiner Anleitung und Aufsicht - hat dann mein Enkel mittels Schleifklotz - und Leinen sich bereitwillig an die Arbeit des exakten und gleichmäßigen Schleifen der schiefen Ebene gemacht, was ihm auch "ohne abschleifen seiner Finger" sehr gut gelang. Diese etwa zweistündige Schleifprozedur hat er ohne zu murren durchgezogen, natürlich vom eigenen Ehrgeiz gepackt und dabei immer gleichmäßiger und exakter in seinen Bewegungen mit dem Schleifklotz am Objekt zu werden.
Das Ergebnis ist eine schöne gleichmäßige Neigung des Trassenbrett für das Anschlußgleis. Die restliche Neigung von 2 mm wird später mit dem im Anschluß zu bringenden Trassenbrett vollzogen werden.



Die Holzschwellen einmal wieder aus Lindenholz bestehend werden einzeln bearbeitet und mit meiner Mischung aus UHU lösungsmittelhaltigem Alleskleber und Azeton im Bogen auf die Trasse aufgeklebt.
Der Bogenhalbmesser in diesem Bereich lag beim Vorbild gemäß einigen Text - Aufzeichnungen aus dem Kreismuseum Bitterfeld bei 90 Meter, im Maßstab 1 : 87 genau 1037 mm, dieses Maß ich hier auch exakt übernommen habe!
Später wird dieser Gleisbereich in ein seit Jahren gesperrtes und mit Kräutern zugewachsenes Gleis versetzt werden, in dem zwar noch die beiden Schienen liegen, es aber ab der Gleiskrümmung am linken Bildrand gelegen vollständig und nicht befahrbar gesperrt war.



Hier ist der von meinem Enkel beschliffene Bereich gut sichtbar.
Wie ich es schon einmal in einem vorangegangenen Beitrag zu diesem Thema berichtet habe, wurde das komplette Trassenbrett auf den Wunsch meine Enkel aus verschiedenen 18 mm starkem Multiplex zusammengesetzt und plan verleimt. Bis dato hat sich die Struktur noch nicht verändert, es liegt noch genauso plan auf einer Glasplatte wie zum Zeitpunkt des damaligen zusammenfügen!
An dem links zu sehenden "vorläufigen Ende" der Trasse liegen exakt 14 mm Stärke des Brett an!



Die gleichmäßige Neigung der Trasse ist in dieser Aufnahme sehr gut zu erkennen.
Ich bin sehr stolz auf das Werk meines Enkel mit seinen nunmehr 13 Lebensjahren, diese gleichmäßige Neigung hat er ganz allein und ohne das ich selbst den Schleifklotz zur Hand genommen habe bewerkstelligt!




Die Schienen CODE 70 sind nun provisorisch mit ein paar Schienenstühlchen auf den Schwellen verlegt, auch sind die Schwellen im ersten Durchgang "Grund gebeizt" worden.
Ab dem Auslauf des ersten Gleisbogen nach der Weiche hat man beim Bau des Gleises etwas längere Schwellen verwendet.
Dies geht aus alten Aufzeichnungen hervor. Der Grund zu dieser Maßnahme war der, dass dieses Anschlußgleis im weiteren Verlauf begann im äusseren Bereich einer Abraumkippe zu liegen. Man befürchtete, dass der Untergrund demzufolge bei Belastung nachgeben würde, da sich zu damaliger Zeit in mittelbarer Nachbarschaft diese Kippe erst ein paar wenige Jahre befand und sich "weiter setzen" würde. Laut diesen alten Aufzeichnungen betrug die Länge der verlegten Schwellen zwischen 2800 mm und 3000 mm, im Maßstab 1 : 87 32,2 mm und 34,5 mm, wobei sehr schön im oberen Bild im Vergleich zum rechten Hauptgleis die "reguläre" Schwellenlänge von 2600 mm zu sehen ist.



Ein wenn auch nicht qualitativ bestes aber dennoch "einmaliges" Foto vom Minimodul in gleisender Sonne der letzten Tage.

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