Montag, 14. Oktober 2013

Landschaftsgestaltung und "Begrasung" - das experimentieren mit Landschaftsmaterial - heute der Teil III - und das mauern mit maßstäblichen Ziegelsteinen im Normalformat (NF)





Zur Zeit bin ich am experimentieren mit den verschiedensten Landschafts - Gestaltungsmaterialen, das macht mir wieder erwarten großen Spass und schafft wiederum etwas Abstand von meinen anderen laufenden Projekten. Der Abstand kommt im Moment für mich sehr gelegen, kann ich doch etwas Luft holen um dann wieder mit neuem Antrieb und Ideen demnächst durchstarten zu können.

Bei meinem Vorbild der Zschornewitzer Kleinbahn wurden seinerzeit sehr viele kleinere und größere Bauten unter Verwendung von Ziegelsteinen im Normalformat erstellt.
Zu den größeren Bauten zu denen auch die Häuser usw. zählen ist die Verwendung von Ziegelsteinen völlig klar, aber auch kleinere Bauten wie normale Mauern, kleine Stützmauern etc., Fundamente für Rohrleitungsbrücken bis zu gemauerten Wassersammlern und Kanälen zur Ableitung von Oberflächenwasser um nur einige Beispiele zu nennen, wurden mit Ziegelsteinen im Normalformat über die Zeit erstellt.
Die dafür benötigten Ziegelsteine waren für die Kleinbahn relativ billig zu bekommen, hatte sie doch selbst eine gut funktionierend eigene Ziegelei in ihrem Besitz und Obhut.

Mein geschmiedeter Plan gibt nun beim erstellen von diesen "kleinen Bauwerken" die Verwendung von maßstäblichen NF Ziegelsteinen vor!
So habe ich mir die erste "Fuhre" Ziegel zu Probezwecken von einem Anbieter in der Bucht kommen lassen. Diese Ziegel sind aus Keramik gefertigt und stammen von der Firma Mikora Modellbau Manufaktur.
Eine zweite Sendung die noch auf sich warten läßt, wird wohl in den nächsten Tagen vom Anbieter Kotol eintreffen.Dabei handelt es sich bei diesen Steinen um ungelochte Klinker Ziegel mit den Maßen von 2,75 mm x 1,32 mm x 0,75 mm, welche schon extrem nah einer Maßstäblichkeit 1 : 87 kommen.



Aus Mangel an Ersatzteilen konnte der Kleinbahn eigene LKW vom Typ S 4000 den folgenden Transport der Ziegel von der Ziegelei zur Baustelle nicht selbst übernehmen, aber ein "Hilferuf" bei den "bewaffneten Organen" und ein damals werksneuer W 50 LA 3 SK 5 ND des "Verein" fuhr die paar Fuhren an die Baustelle heran. So konnte wenigstens der uniformierte Fahrer dieses Gefährt's endlich einmal etwas "Produktiv" arbeiten!

Wie lassen sich nun diese Ziegel effizient verarbeiten?
Erste Versuche sollen nun im folgenden Aufschlüsse geben:





Als Leim habe ich den Holzkleber "Ponal Wasserfest" gewählt, etwas mit Wasser verdünnt und dieser Brühe dann ein paar Krümmel graue Pigmente meiner Künstlerkreide untergemischt. Vielleicht reicht dies schon für die spätere Farbe der Mauerfugen aus.



Vor dem "mauern" müssen die Steine - so meine gewonnene Erfahrung mit diesen Teilen - gewässert werden. Damit entspannt man nicht nur die Oberfläche, sondern treibt auch den Sauerstoff im Material heraus wie es in der Mitte des Bildes erkennbar ist. Zudem werden die Steine auch von anhaftendem Staub etc. befreit.
Diese Steine sollten aber nicht in ein Gefäß o.a. zum wässern gegeben, sondern auf einem Blatt Papier mittels einer Pipette wohldosiert mit Wasser ohne Zusatzstoffe wie Spüli etc. benetzt werden.
Der Grund dieser Vorgehensweise ist der, dass sich das Wasser nicht an den Steinen stauen, sondern schnell wieder "verschwinden" kann.
Längere Zeit im Wasser gelegen weichen diese Steine etwas auf und so gibt es sehr große Schwierigkeiten beim korrekten auflegen der Ziegel beim mauern!!!
Dementsprechend sollten immer nur ein paar Steine gewässert werden, ausreichend für die nächsten Minuten der handwerklichen Tätigkeit eines "Miniatur Maurer"!



Die erste Lage Steine ist gelegt, etwas an der mit einem Bleistift angezeichneten Grundlinie mittels einem Stahllineal vorsichtig ausgerichtet und werden nun ganz doll vorsichtig mit dem Ding im Bild abgetupft. dabei kann es schon passieren, dass es wie im Bild zu sehen zu einem "anheben" eines Ziegel im Verband kommen kann.
Dieser Ziegel wird sogleich wieder mit einer Pinzette in seine angestammte Lage gebracht.
Liegt diese Lage Ziegel wie gewünscht in Reih und Glied, sollten sie erst einmal trocknen bevor die zweite Lager in Angriff genommen werden kann.


Nach einer guten Weile des mauern kommt nun die Ernüchterung!

Mit diesen Ziegelsteinen geht es nicht!



Diese Steine quellen in Verbindung mit dem Weißleim solange dieser nicht abgebunden ist fröhlich weiter.
Auch sind an diesen Ziegeln keine einheitlichen Maße untereinander gegeben, zu lang, zu schmal usw., so dass es im Grunde nicht möglich ist exakt ein Stück Mauer nach Norm zu erstellen.
Mit dem Material Keramik wie im Angebot der Steine beschrieben, habe ich mich beim Kauf wohl etwas täuschen lassen, Keramik ja - aber leider nicht gebrannt!
Genau das ist wohl das Problem dieser Ziegel in Verbindung mit Feuchtigkeit - ist ja eigentlich auch logisch!



Das Ergebnis nach 24 Stunden Zeit des trocknen.
Mehr sage ich dazu nicht.



Auch in dieser Perspektive schaut die ganze Sache nicht gut aus.

Nun habe ich diese Erfahrung mit dem Weißleim gezogen, vielleicht probiere ich noch einmal später das kleben mit UHU Löungsmittelhaltigem Alleskleber in Verbindung mit etwas Azeton.

Auf jeden Fall hat sich diese Sache heute für mich erledigt, ich warte nun auf die Ziegel von Kotol, die gebrannt sein und eine Maßgenauigkeit untereinander aufweisen sollen.

1 Kommentar:

  1. Hallo, ich habe die kotol ziegel mit verduenntem weissleim (verdünnt mit asoa beize) mit einem zahnstocher bestrichen und reihe für reihe gemauert. Die ziegel habe ich nicht vorgenaesst. Das hat gut funktioniert. Gruss frank

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