Mittwoch, 2. Juli 2014

Das Modul - Projekt "Weinert mein Gleis" mit und für einen lieben Kollegen und eine dargestellte Sauerei im Gleis








Was für eine ziemlich große Sauerei aber auch ist denn hier im Gleis auf den Westentaschen Modulen zu erkennen - und was ist nur geschehen das solch ein Zustand eintrat?

So - oder durchaus auch in ähnlicher Weise werden sich wohl damals zu seiner Zeit die Passagiere gefragt haben, welche gemütlich mit dem Kleinbahnzug auf dem durchgehend geraden Hauptgleis an dieser Stelle vorbei zuckelten und aus dem Fenster ihres Coupe' schauend große Massen recht frischen Sand und Kies im und neben dem der Hauptstrecke abzweigenden Gleis mitunter leicht Kopfschüttelnd erblickten.

Ein Eisenbahn - Betriebsunfall ausgelöst aus der Unachtsamkeit des Personal der Rangiereinheit vor einigen Tagen, war der Auslöser dieser nun im Gelände umher liegenden Sandmassen.

Beim rangieren einiger mit Sand und Kies aus der benachbarten aufgeschlossenen Grube beladene offene Güterwagen, ist die Rangiereinheit ungebremst auf zwei im Nebengleis vorschriftsmäßig Profil frei und mittels Handbremse festgestellte ebenfalls mit Sand und Kies beladene offene Wagen aufgelaufen, wobei sich bei dieser großen Wucht des Aufprall eine Stirnklappe des ersten im Verband der aufgelaufenen Wagen öffnete und mindestens ein gutes Drittel der Ladung sich ins Gleis ergoß.
So jedenfalls steht es im Unfallbericht dokumentiert und geschrieben, Augenzeuge war ich bei diesem Unfall (altersbedingt) nicht.
Nachdem die verunfallten Wagen - es gab Gott Lob dabei keine Überpufferung, Entgleisung oder sonstige Schäden an Fahrzeugen und Gleis zu vermelden - wieder aus diesem Bereich abgezogen waren und die Stirnklappe des "Corpus delicti" mit großer Mühe geschlossen wurde, konnte von ein paar Eisenbahner der Sand und Kies aus dem Gleis soweit geschaufelt und neben diesem verteilt werden, so dass dieses schnell wieder befahrbar hergestellt war.
So wird der hier nun verbliebene Sand noch lange an diesen für die Kleinbahn "schweren Tag" der Unfallfahrt erinnern, denn ob der Sand irgendwann einmal komplett aus diesem Bereich beseitigt werden wird ...?

Diese geschilderte Situation der versandeten Gleisanlage sollte auf einem der Westentaschen Module nach dem Wunsch des Eigentümer realistisch nachgebildet werden.
Also mußte ich mir große Mühe geben um ihn nicht zu enttäuschen!



Die in den ersten "besandeten" Zügen der oben beschriebenen und hier realisierten Situation im Gleis eines Westentaschen Modul - Sand und Kies wohin das (Modell-) Auge reicht.

Die Idee der Darstellung dieser kleinen Szene im Modell wurde beim betrachten einiger von mir gefertigten Vorbildfotografien von der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn im Westentaschen Modul Kollegenkreis geboren, wobei so es im folgenden gezeigt wird, aus zwei real existierenden Situationen im Gleis ein Zwitter im Modell gefertigt werden soll:



Die erste Aufnahme vom Vorbild zeigt eine Situation im Gleis, welch so oder in ähnlicher Weise wie eingangs beschrieben vor vielen Jahren entstanden sein könnte.
Im Gleis liegt hier erkennbar noch immer zwischenzeitlich schon mit reichlich Patina überzogener grober Sand, links vom Gleis eine recht umfangreiche Aufschüttung des selben Material und mit ähnlicher Patina überzogen.
Dies könnte - muß aber nicht - von ähnlicher Herkunft eines beim rangieren "Zwangs geöffnetem" offenen Güterwagen zeugen.
Einzig die recht dunkle Farbgebung im- und neben dem Gleis scheint nun allen Kollegen und dem Eigentümer des Modul für die geplante Nachbildung dieser Vorbildsituation in der Epoche 3 "zu Alt" zu sein, so muß nun zusätzlich die Vorbildsituation im folgenden Bild herhalten ...



... und demzufolge eine Mischung aus Sand und Kies in nur leicht gealterten Naturfarben wie hier zu sehen ist modelliert werden.
So soll nun dieser Zwitter vereint aus zwei Situationen vom Vorbild im Modell entstehen.



Naturfarben heißt nun selbstredend Naturmataterialen die zur Verwendung kommen sollen.
In meinem Fundus fand ich einen für diesen Zweck farblich von Sand entsprechenden gut geeigneten Granit Schotter von Spurenwelten,  welcher mit der elektrischen Kaffeemühle in verschiedene kleinere Gesteinsgrößen bis hin zum Mehl gemahlen wurde.
Einiges zum Schotter dieses Hersteller, meine spezielle Verarbeitung und dem versuchten vorbildgetreuen Gebrauch hatte ich vor gut einem Jahr in mehreren Beiträgen hier im Blog veröffentlicht.
Die leichten Erhöhungen neben dem Gleis wurden einmal wieder mit dem sehr guten naturfarbenen Holzspachtel des Hersteller Baufan in Leipzig modelliert, worauf dann der gemahlene Schotter - nun Kies - unterschiedlicher Größe drappiert ist. Zum Schluß wird dann das Ganze mit einem unregelmäßigem Überzug von Gesteinsmehl per engmaschigem Sieb überzogen.



Hier liegen die verschiedenen Gesteinsgrößen aber noch ohne abschließendem Auftrag von Sand / Gesteinsmehl recht gut geordnet im Gleisbereich ...



... sodann nachfolgend das Mehl in einzelnen Schichten unregelmäßig aufgetragen wird.
Danach kommt die Prüfung mit einem NEM Radsatz bestückten Wagen, dieser muß frei jeglicher Berührung der Spurkränze mit dem aufgetragenen Material im Bereich der Schieneninnenseiten diese Stelle durchlaufen.
Nun wird mit Fließverbesserer das Material üppig benetzt und mit dem Schotterkleber und einer kleinen Injektionsspritze das Material getränkt. Ich hatte nach dem ersten Durchgang mit Schotterkleber und 24 - stündiger Trocknungszeit den kompletten Vorgang wiederholt, dabei aber acht gegeben, dass beim zweiten Durchgang nicht zuviel des Kleber aufgetragen wird.
Das Material darf in dieser Phase absolut nicht im Kleber stehen bzw. bedeckt sein, sonst verschwinden die Strukturen des Gestein nach dem völligen Abbinden des Kleber in einer undefinierbaren Masse.



In der nächsten Phase dieser Arbeit werden dann nochmals eine Konturen verbessert, einige Details und eine leichte teils schmutzige teils staubige Alterung aufgebracht.
Davon werde ich dann zu gegebener Zeit berichten.



Eines der kommenden Projekte soll der realistischen Alterung von Echtholz im Modell dienen, wofür ich die hier abgebildete erste Probe angefertigt habe.
Mehr davon demnächst auf diesem Kanal!

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