Mittwoch, 13. August 2014

Der eingegrabene alte Kessel eines ehemaligen Kesselwagen neben dem Gleis als Wasserreservoir zum löschen von eventuell auftretenden Bränden und die Umsetzung in ein Modell








Leider habe ich zu meiner heute vorgestellten Idee zum anfertigen eines netten Detail im Modell, welches nicht nur neben / zwischen den Gleisen einer Klein- / Industriebahn zu finden war, keine eigenen Fotografien vorzuweisen, ich kann mich dabei nur auf mein Gedächtnis des ehemaligen vor rund 25 Jahren eigens in Natura gesehenen und leider schon lange Zeit entsorgten eingegrabenen Kessel eines ehemaligen 2 - achsigen Kesselwagen verlassen.

Dieser Kessel nun von dem ich hier sprechen möchte, wurde einst neben einem Gleis eingegraben um ein Wasserreservoir zum schnellen löschen eventuell auftretender Brände in jenem völlig für Straßenfahrzeuge unwegsamen Bereich vorhalten zu können. Befüllt wurde dieser Kessel mit einem Wasserwagen der Kleinbahn, welcher zudem auch als Spritzwagen zur Unkrautvernichtung in den Gleisen fungierte.
Eingegraben wurde solch ein Kessel auf Grund der niedrigen Temperaturen welche im Winter vorherrschend sind, so ist die Gefahr eines vereisen des Wasser im Kessel auch bei tieferen Minusgraden weitaus geringer als bei einem zu gleichen Zwecken nur oberflächlich aufgestellten Kessel zu beziffern. Durch die Erdwärme welche ab ca. unter einem Meter (Frostgrenze) im Boden herrscht, ist eine gewisse Aufheizung des Wasser gegeben und dementsprechend über das ganze Jahr hinweg nutzbar.
Diesen physikalischen Umstand machte man sich natürlich bei solchen Aktionen des eingegrabenen Kessel zu Nutze!

Im www eine suche zu Bildbeweismaterial für solch eine Situation zu starten brachte mir nur sehr dürftige Ergebnisse, einzig die folgenden zwei mit einem Direktlink aus dem "Bw - Vacha"  Forum hier eingestellten Bilder zeigen sehr gut solch einen eingegrabenen Kessel neben einem Gleis, was man im unteren Bereich des ersten Bildes vielleicht noch an dem dort zu liegenden Porphyr - Schotter erkennen dürfte.
Unter diesem Link ist die komplette Seite im Bw - Vacha Forum mit den beiden Bildern einsehbar.


Aufnahme durch Direktlink aus dem Forum "BW Vacha" übernommen
Der restlos eingegrabene Kessel wurde bevor er in diese Lage gebracht wurde sehr wahrscheinlich komplett von außen mit Bitumen versiegelt um eine äußerliche Korrosion vorzubeugen.


Aufnahme durch Direktlink aus dem Forum "BW Vacha" übernommen
Laut dem Fabrikschild ist der Kessel mit dem Herstellungstag 28. 2. 1938 beziffert, ergo und dies macht ihn natürlich sehr interessant ist er ein Kessel der geschweißten Bauart, wenn auch mit einem Fassungsinhalt laut Schild von 39200 Liter = 39,2³ sehr wahrscheinlich von einem 4 - achsigen Kesselwagen stammend.
Die Kenner dieser Wagen wissen sehr sicher genaueres zu diesem Kessel zu sagen! Mir entzieht sich diesbezüglich leider die Kenntnis.

Anbei möchte ich dem Fotografen und Einsteller der beiden Bilder in das Bw Vacha Forum herzlich danken, waren es doch die beiden einzigen Aufnahmen zur Sache die meine folgende Bastelei auf solide beweisbare Füße stellten. 

Um die Szene zwischen den Gleisen auf dem Westentaschen Modul Nr. 1 etwas aufzulockern aber dennoch eine beim Vorbild ehemals herrschende Situation mit wenig Platzbedarf glaubhaft nachbilden zu können, habe ich mich entschlossen, solch einen eingegrabenen Kessel  ins Gelände zu setzen.
Anders wie es oben die Aufnahme des Vorbild zeigt, wird der Kesselscheitel im folgenden im Modell  ca. einen knappen Meter über dem Boden liegen, so habe ich es noch in meiner Erinnerung vom damaligen eingegrabenen Kessel, welcher an einer ehemaligen Grubenbahn des - wiederum leider auch ehemaligen - BKK Bitterfeld unweit eines Tagebau bei Gräfenhainichen / Zschornewitz zu finden war.
Soll nun im folgenden der Modellbau in Wort und Bild beginnen:



Das  Spenderfahrzeug eines geeigneten Kessel wird dieser "verschlimmverbesserte Wagen" im Zuge einer Überarbeitung von Sachsenmodelle sein. Über diesen Wagen möchte ich mich nicht weiter äußern, er ist auf jeden Fall als solcher für mich persönlich nicht zu gebrauchen!
Vor einiger Zeit hatte ich auf einem Flohmarkt fünf Stück solcher "reparaturbedürftigen" Wagen für sehr kleines Geld erstanden, zwei Wagen hatte ich aus diesem Konvolut sehr ordentlich unter Verwendung von diversen Bauteilen der gesamten fünf Wagen für meinen Enkel hergerichtet, die verbliebenen Teile befinden sich seitdem in einer Bastelkiste.
So soll nun einer der Kessel daran glauben ...



Mit dem Laubsägebügel ein beherzter Längsschnitt durch den Kessel, wobei ein Drittel des oberen Kessel vom Ganzen getrennt worden ist.



Nach dem sorgfältigen abziehen des Trennungsschnittes und auf ein Maß von 8,5 mm Höhe  = 74,0 cm Vorbildhöhe des oberen Teils bearbeitet, liegt der aufgeschnittene Kessel nun hier im Bild zum auftragen des ersten Isolier - Anstrich mit einer guten Schicht Bitumen bereit.



Zum anmischen eines "richtigen" Bitumenfarbton inklusive dessen Struktur verwende ich diese beiden Acryl - Farben von Lucas, es gibt wohl in diesem Bereich derzeit nichts besseres an Produkten - im noch bezahlbaren Bereich - um ein schönes Ergebnis für diesen Zweck ohne viel Mühen zu erzeugen!!



Der erste Anstrich mit einem flachen mittelharten Pinsel und der Farbe unverdünnt so wie sie aus der Tube kommt, man kann es auch Grundierung nennen, ist vollzogen.

Leider hatte ich das Teil nur kurze Zeit während des trocknen ohne Aufsicht liegen lassen und schon mußte mein sehr pfiffiger Katzen - Kater, seines Zeichens der Mäusefänger - Chef vom Dienst unter seinen Artgenossen auf dem Hof, "seinen Rüssel" in die Materie stecken, um die "graue" Sache zu kontrollieren und dabei einiges an Staub aufzuwirbeln.
Dieser Staub läßt sich aber sehr leicht wieder entfernen, also keine Gefahr für das Modell!



Zwischenzeitlich während der Trocknung wird die Kesselbühne bearbeitet. Dazu gibt es nicht viel zu sagen, die Geländer werden mit einem Seitenschneider sehr kurz abgeschnitten, die Abschnittsstellen aber nicht weiter bearbeitet. Es soll so später im finalen Zustand der Eindruck entstehen, dass man mit dem Schneidbrenner kurzum die Geländer abgebrannt hatte.
Beide Aufstiegsleitern lasse ich vorerst noch unbehandelt, sie sollen später bei der Befestigung auf dem Modul zwei eigene Bohrungen erhalten und durch verkleben der Leitern in diesen die komplette Bühne stabilisieren helfen. So werden die Leitern dann nach Bedarf vor dem einkleben gekürzt und noch etwas verjüngt werden.



Nachdem der zweite Bitumen - Farbauftrag vollständig aufgebracht aber noch nicht restlos angetrocknet ist, tupfte ich extrem aus dem Pinsel ausgestrichene Farben - es sollen nur allerkleinste Partikel von fast trockener Farbe im Pinsel haften - der Töne Sand und Licher Ocker unregelmäßig in den Farbgrund des noch schwach feuchten Bitumen hinein.



Die beiden erwähnten Farben zur "Grundalterung".



In diesem Zustand soll nun der Farbauftrag restlos austrocknen bevor dann später feinste farbliche Nuancen eines schon sehr lange Zeit der Witterung ausgesetzten Kessel ausgearbeitet werden sollen.

Von diesem Vorhaben und der finalen Fertigstellung nebst dem Aufbau des eingegrabenen Kessel auf dem Westentaschen Modul Nr. 1 wird dann das Thema in ein paar Tagen sein.

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