Montag, 2. März 2015

Ein Säuretopfwagen von Fleischmann - erste Gedanken und Schritte der Verfeinerungen am Modell







Es dürfte wohl zwischen zeitlich hinreichend bekannt sein, dass ich für meine Basteleien, Umbauten und Verfeinerungen nicht nur an Fahrzeugen zu Weilen schon ein paar verträumte Jährchen benötige, bis ich ein für mich persönlich qualitativ meiner Möglichkeiten befriedigendes finales Ergebnis auf das Gleis stellen kann.

Diese mitunter langen Prozeduren bis zum fertigen Ergebnis machen mir persönlich sehr viel Spaß, dass recherchieren der Vorbilder und deren innerhalb einer Bauart zum Teil großen Unterschiede im Detail nebst den theoretischen Gedanken und Plänen welche mir dabei durch den Kopf gehen bis zu den einzelnen praktischen Schritten nebst dabei auch völlig neuer Wege zum gestellten Ziel zu finden ist für mich dabei wichtig , diese ich dann wiederum gern wohl überdacht ausgeführt hätte um nicht unnötigen Schrott zu produzieren noch an einzelnen Baugruppen unnötiger Weise mehrmals von vorn beginnen zu müssen.
Der Aspekt des nochmaligen von vor beginnen zu müssen bleibt natürlich nicht aus - keine Frage, aber es läßt sich schon im großen und ganzen auf  "ein gesundes Maß" reduzieren.

Ein Säuretopfwagen von Fleischmann GFN in der Epoche 1 wird wohl sicher auch unter diese oben genannte Kategorie einer etwas länger dauernden  Behandlung fallen, habe ich doch zum momentanen Zeitpunkt schon einige Pläne diesen in ein Modell der Epoche 2 "umzuwandeln", wobei es durchaus möglich - besser sicher ist, nach Erlangung neuer Erkenntnisse diese in der kommenden Zeit der Verfeinerungen am Modell mit einfließen zu lassen.



Dieser Topfwagen gelangte neben einige anderen gleichwertigen interessanten Modellen bei einer Moba - Ausstellung mit Börse vor einiger Zeit "Dank" einiger Abbrüche und Blessuren für relativ kleines Geld in meinem kleinen Bestand an Güterwagenmodellen.
Der Wagen selbst hatte sehr wahrscheinlich noch nie im Betriebsdienst auf einer Anlage gestanden, durch einen Absturz beim öffnen der OVP sind laut aussagen des Verkäufer einige Teile abgebrochen. Dabei handelt es sich um die üblichen Blessuren, ein abgebrochener Puffer, selbiges mit einem Tritt und einem Griff zum Bremserstand, der defekten Handbremskurbel und einer kleinen feinen Abschabung am Dach des Bremserhauses.
Sieht man einmal von diesen aufgezählten defekten Bauteilen ab, befindet sich der Wagen aber in einer einwandfreien und unbespielten Zustand.
Es geht mir ganz sicherlich nicht um das Geld, welches ich nun gegenüber dem Kauf eines fabrikneuen Wagen einspare, aber warum sollte man bei der momentanen extrem großen Fülle an Angeboten an solchem Material nicht darauf zurückgreifen, zumal eh diverse Umbaumaßnahmen an den Modellen anstehen werden?



Der Beginn der Basteleien betraf den abgebrochenen Puffer diesen ich nun völlig von der Pufferbohle abtrug und gegen einen gefederten vierfach geschlitzten Korbpuffer von Weinert austauschte.
Da ich in der Vergangenheit beim Puffertausch an Fahrzeugen gegen gefederte Teile immer erst alle vier im Falle bei GFN angespritzten Puffer inklusive der Sockelplatten komplett von der Pufferbohle "in einem Ritt" entfernte, ist mir der recht große Unterschied  zwischen beiden Pufferbauarten am Modell so noch gar nicht direkt aufgefallen wie es in diesem und dem folgenden Bild zu sehen ist!



Oben Original, unten Weinert! Allein schon der Optik wegen ist der Austausch der Puffer wohl sehr sinnvoll!
Selbstverständlich werden auch an diesem Modell die anderen drei noch originalen Puffer dem ersten folgen!



Am Fahrwerk selbst werde ich (wohl) nichts verändern, die Nachbildung vom Achshaltern, Gleitachslagern, Federn inklusive den Gehängen ist zwar nicht maßstäblich aber dennoch ganz gut ausgeführt, natürlich wird der Topfwagen aber einen weitaus schöneren maßstäblichen preußischen Speichenradsatz der Bauart C.1 aus der Werkstatt von Günter Weimann in der RP 25 / 88fine Norm verpaßt bekommen, diese für meine Begriffe hier sichtlich exorbitant schönen Radsätze ich hier im Blog fast auf den Tag genau vor einem Jahr detailliert in Wort und Bild beschrieben hatte.
In der Abbildung ist ein solcher Radsatz mit einem Laufkreisdurchmesser von 10,80 mm welcher einen kurz vor der Verschleißgrenze abgefahrenen Radreifen darstellt zu sehen. Dieser wirkt hier etwas zu klein was man am Zustand der weit abstehenden Bremseisen erkennen kann. So wird dann später ein Radsatz mit 11,50 mm implantiert werden, dieser einen Neuzustand des Radreifen darstellt und den geschilderten Abstand dann verringern hilft.



Die Töpfe sind im Originalzustand des Modell in der Epoche 1 in einem schönen grauen Plastikglanz nachgebildet.
Diese Situation habe ich schon vor einer Weile begonnen zu ändern.
Beim wiederholt intensiven betrachten und vergleichen einiger alter SW - Bilder von preußischen Säuretopfwagen der Länder- und späteren Verbandsbauart habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Säuretopfe selbst in damaliger Zeit vor mehr als 100 Jahren in Handarbeit hergestellt sein müssen, es gleicht kein Topf dem anderen, wobei der Unterschied an der mit sehr vielen unterschiedlichen eingearbeiteten Riefen usw. zu erkennen ist.
Zudem wurden wohl die Töpfe zu damaliger Zeit auch in verschiedenen Gegenden Preußens hergestellt was der unterschiedlichen Grundfarbe von dunklem Rotbraun bis dunklem Oliv aber auch zum Teil mit gelblichen Spuren des verwendeten Ton - Material etc. vor dem Brand zeugt.
Dies belegt ein original französisches nicht nachkoloriertes!! Farbbild kurz nach dem 1. Weltkrieg im Jahr 1919 im Rheinland abgelichtet eines preußischen Topfwagen, welches mir ein Sammler - leider nur! - gezeigt hatte.
So muß ich nun aus diesem Gedächtnis heraus weiter versuchen, die Farbgebung der einzelnen Töpfe auf den Punkt zu bringen.



Die defekte Handbremskurbel inklusive der Spindel wird natürlich gegen ein schönes Teil von Gebhard Reiz mit Umlenkwelle und -Hebel ausgetauscht werden, gleich dem Vorhaben am Rungenwagen SSk Köln welchen ich zur Zeit diesbezüglich in Arbeit habe.





... und da es nicht still im Hintergrund beim schreiben des Beitrages zugeht - zugehen kann, dreht die herrliche Vinylscheibe von John Mayall ""Blues from Laurel Canyon"" DECCA / DERAM (Foc) 1968 auf dem Teller eines Linn Sondek LP 12 / Akito /  Shelter 501 MK II musizierend ihre Runden.


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