Freitag, 8. Mai 2015

Neues von der OBK Kupplung - ein weiterer experimenteller Versuchsanbau an Fahrzeuge








Ein "Kupplungsproblem" unter verschiedenen Bauarten / Systemen / Herstellern von NEM - Kupplungen (Wolfi's Kupplungssalat) bei der Modellbahn - Ausstellung der Köthener Modellbahnfreunde zu Ostern in der Stadt Köthen / Anhalt brachte mich auf den Gedanken, mich mal wieder mit meinen vor einigen Monaten begonnenen Experimenten mit den OBK Kupplungen von Michael Weinert zu befassen.

Hatte ich vor ein paar Monaten hier im Blog am Beispiel einer V 23 von BRAWA eine OBK Kupplung respektive einen OBK Kupplungshaken für Kleinlokomotiven und Triebwagen montiert, so sollte nun die Montage einer kompletten OBK - Kupplung an einem Güterwagen erfolgen.
Diese Umbaumaßnahme ist nun wirklich nicht Brandneu, in einschlägigen Fachmagazinen, Foren und privaten HP etc. ist dieses Thema wohl schon mehrfach in Wort und Bild gut behandelt worden, auch laufen unter anderen schon eine längere Zeit so ausgerüstete Fahrzeuge nicht nur auf den Modulen bei diversen Fremo - H0fine Treffen - dabei denke ich im speziellen an die Treffen der Fremo H0fine DR Kleinbahn Epoche 3 Freunde mit ihrem alljährlich stattfindenden Treffen in Ziesar / Brandenburg von denen ich hier im Blog mehrfach in Wort und Bild berichtete - meist anstandslos.

So wollte ich schon vor geraumer Zeit einmal diese Kupplungen auch bei mir installieren und testen und bin persönlich ihrer Funktionalität und Betriebssicherheit bei vorausgesetzt sorgfältiger Montage und Justierung im laufe von ca. 5 Monaten des immer mal wieder bei Lust und Laune sporadischen ausprobieren im Rangierbetrieb nicht enttäuscht worden.
Es macht sehr großen Spass mit diesen Kupplungen zu spielen!


Zu dieser Aktion hatte ich am Anfang den vor einiger Zeit hier im Blog gezeigten defekten in Reparatur befindlichen zweiachsigen BRAWA 22³ m geschweißten Kesselwagen der mittlerweile nun doch in meinen Besitz übergegangen ist heran gezogen, dieser Wagen hat bekanntlich von mir gefederte Puffer verpaßt bekommen, diese Maßnahme wohl eine Grundvoraussetzung beim eng ausgekuppelten fahren und rangieren bedeuten und ist dementsprechend für das Experiment der Ausrüstung mit feinen OBK Kupplungen optimal vorbereitet gewesen.

Zur Verwendung kamen im Shop von H0fine bezogene sogenannte "seitenbewegliche" OBK Kupplungen an denen jeweils ein Stück Bronzedraht an den Zugstangen angelötet wie rechts im Bild zu erkennen und dieser im Fahrgestell am besten an der zumindest beim BRAWA Kesselwagen nachgebildeten Zugstangenfeder befestigt werden sollte. So ist eine gewisse Seitenbeweglichkeit der Kupplung in der Führung der Pufferbohle gegeben, dieser Umstand für den Betrieb in engeren Radien auf der Anlage zumindest beim ein- und auskuppeln durchaus sehr Sinnvoll erscheint!
Die Bauteile links im Bild sind für die Herstellung einer Kupplungslehre zum exakten justieren der Kupplungen an den Fahrzeugen respektive in den Pufferbohlen gedacht, ich habe dieses Teil für meine Experimente noch nicht zusammengebaut und eingesetzt.
Eine detaillierte und gut nachvollziehbare Bedienungsanleitung als Pdf ist zB. bei H0fine zum downloaden verfügbar.




Die in die Pufferbohle des BRAWA geschweißten 22³ Kesselwagen eingebaute OBK Kupplung macht doch schon mal zwischen den beiden gefederten Puffer eine recht gute Figur.
Da durch das in die Pufferbohle eingebrachte Kupplungsmaul nebst Führung des Kupplungsschaftes die Einbauhöhe der Kupplung schon konstruktiv fest vorgegeben ist, bereitet der Einbau selbst keine Schwierigkeiten, nur die Führung in der Bohle selbst mußte hier unter der Verwendung einer feinen Vierkantfeile etwas ausgeweitet werden.
Als "Endprodukt" darf der Kupplungsschaft, in diesem Fall der Eingangs erwähnten Seitenbeweglichkeit beraubt indem der Bronzedraht inklusive dem ihn haltenden Lötzinn vom Kupplungsschacht sorgfältig entfernt worden ist, mit einer leichten Preßpassung in der Führung der Bohle sitzen, ein kleiner Tropfen Sekundenklebstoff von hinten auf den Schaft aufgebracht fixiert und befestigt die Kupplung dann völlig ausreichend nicht nur für für meinen Probebetrieb.
So kann nun im folgenden in Wort und Bild  weiter experimentiert werden:



Grundsätzlich müssen die an den Modellen im allgemeinen angebauten Kinematiken der KKK nicht demontiert / ausgebaut werden, sie würden natürlich bei behalt in dem schönen Bild sehr störend wirken! Zudem ist der Anbau von OBK Kupplungen dann sicher um einiges schwieriger zu bewerten.

Im Hintergrund ist ein trigonometrischer Dreibock erkennbar.
Über den Bau, der Gestaltung und dem Verwendungszweck dieser trigonometrischen Dreiböcke beim Vorbild hatte ich vor einiger Zeit hier im Blog in Wort und Bild berichtet.




Von oben betrachten zeigt sich die Filigranität der OBK Kupplungen auf sehr angenehme Weise.
So ist schon von einem "Puffer an Puffer fahren" ohne Übertreibung zu sprechen.

Der Schienenwagen von Fleischmann im Bild kam direkt im Neuzustand aus der Verpackung zum Einbau der OBK Kupplung, es wurden an diesem Wagen noch keine Federpuffer angebaut oder sonstige Umbauten durchgeführt.



Der Höhenunterschied zwischen den beiden Wagen - links ein Modell von Fleischmann - begründet ua. der unterschiedliche Laufkreisdurchmesser der Radscheiben von Fleischmann 11,50 mm und BRAWA 11,0 mm.
Ein zweiter Grund ist der, dass die Achslager respektive die beiden aus "Trompetenblech" gefertigten Achslagerbrücken beim BRAWA Wagen nicht korrekt gearbeitet sind, so steht auch dieser Kesselwagen ein paar Zehntel Millimeter zu tief.
Diesen bedauerlichen Umstand hatte ich schon beim Fahrwerkumbau eines solchen 22³ m Kesselwagen in den H0pur Standard vor etwa 2 Jahren bemerkt, an diesem Modell bestätigte sich meine damals gewonnene Erfahrung auf's neue!
Eine Milderung dieses Zustandes wäre die Verwendung von Radsätzen mit kleinerem Laufkreisdurchmesser auch beim Fleischmann Schienenwagen, nur ist damit das "BRAWA Problem" auch nicht beseitigt.
Dem exakten ein- und auskuppeln bringen diese beiden verschiedenen Höhen der Kupplungen aber nach meinen Versuchen zu urteilen keinen Nachteil!



Wenn man sich "so ganz nebenbei" die beiden Pfeiftafeln an eine dicke Holzschwelle genagelt im Bild zwischen den Wagen stehend anschaut und dabei vielleicht den Gedanken hegen sollte, dass ich nun unter die totalen "Massivbastler" gegangen bin, der irrt sich mit Verlaub.
Diese Signaltafeln sind nach einem konkreten Vorbild nachempfunden, der Beweis dafür ist im nebenstehenden Bild zu erkennen!
Eine schön gebeizte Holzschwelle nach diesem Vorbild an der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn GmbH nachempfunden und zuzüglich die beiden Pfeiftafeln aus dem Signalsortiment von NMW Modellbau entnommen, ein wenig weiter bearbeitet ... aber davon demnächst natürlich mehr!



Ein entkuppeln der OBK Kupplungen welche mit Stahlbügel versehen sind unter einander wie es in diesem Bild zu sehen ist, gelingt aller bestens mit meiner mit einem Neodym - Magneten bewaffneten Laser Leuchte, welche ich zum entkuppeln von mit Stahlbügel versehenen gefederten Originalkupplungen meiner H0pur Fahrzeuge schon seit Jahren verwende.
Von dieser sehr effektiven Entkupplungshilfe berichtete ich zuzüglich zweier kleiner Videoclips zum Thema vor ein paar Jahren hier im Blog.

Ich persönlich empfinde die OBK Kupplungen von Michael Weinert als gut gelungen und praxisnah, eine sehr gute und dem Vorbild nahe gebrachte Kupplungsvariante für H0 Fahrzeuge nich nur im H0fine Standard!
Gerade auch an Fahrzeugen angebaut, welche im übrigen dem NEM Standard entsprechen und sich dabei nicht durch all zu enge Gleisbögen quälen müssen so zB. auf Modulen und Segmenten mit Nebenbahncharakter eingesetzt, eigentlich die Alternative zum eingangs erwähnten "Kupplungssalat" nach NEM - wobei ab Radien von ca. 900 mm aufwärts - Einbau der Seitenverschiebbarkeit vorausgesetzt! - auch ein fahren ohne installierte Federpuffer und dennoch ziemlich eng gekuppelt eingestellt an den Fahrzeugen durchaus möglich ist.

In der nächsten Zeit werde ich auf Bitte eines Kollegen mit ihm gemeinsam einen kleinen kompletten GmP inklusive einer BR 86 von Gützold mit diesen OBK Kupplungen und Federpuffer zum Betrieb auf seinen Westentaschen - Modulen ausstatten, vielleicht darf ich dann kurz von dieser Umbaumaßnahme berichten.

... im übrigen ist ein fahren und digital entkuppeln zB. einer Lenz Kö II in Verbindung mit den OBK Kupplungen bestens gegeben - bei einem Freund trotz bekannt werksseitig fehlender Federpuffer an der Front der Kleinlokomotive haben wir dies eingehend ausprobiert und getestet!






  ... und da es wie üblich bei mir nicht still und leise im Hintergrund beim schreiben eines Beitrages zugehen kann - zugehen darf, dreht heute die audiophile Vinylscheibe des US - Blueser Otis Spann gemeinsam mit der britischen Blueskapelle Fleetwood Mac im Jahr 1969 von Mike Vernon bei Blue Horizon produzierten feinen und in vorliegender Pressung frisch von Pure Pleasure Records bestens remasterten audiophilen Album ""THE BIGGEST THING SINCE COLOSSUS ..."" auf dem Plattenteller eines Linn Sondek LP 12 / Akito /  Shelter 501 MK II musizierend ihre Runden

5 Kommentare:

  1. Moin Ingo, sehr schön umgesetzt! Weißt du, ob es den Fleischmann Schienenwagen auch in einer DR Ep. 4 Variante gibt?

    VG
    Martin

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    1. Moin mein lieber Martin,

      der Schienenwagen SSk Köln in DR Epoche IV, aber leider ohne Bremserhaus, wurde von Fleischmann unter der Nummer 5726 K um das Jahr 2000 hergestellt, so jedenfalls ist mein Exemplar zu dieser Zeit neu gekauft worden.
      In der E - Bucht habe ich das Modell aber auch schon zum anständigen Preis des öfteren gesehen!

      Umbauen zum hochstehenden Bremserhaus geht aber sehr leicht und schnell, es wird "nur" der Wagenboden mit Bremserhaus von einem Epoche älteren Modell zum einfachen Austausch benötigt.
      Für einen solchen SS - Wagen mit dem Bremserhaus + relativ seltener Tür in DR Epoche IV gibt es sogar ein Foto zum Beweis aus dem Jahr 1977!!

      Vielen Dank aus Merzien für Deinen lieben Kommentar,

      Ingo

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  2. Moin Ingo, bist du dir sicher, dass du ein Ep. IV Modell hast - also sprich mit 12-stelliger UIC-Beschriftung? Ich habe jetzt nur diesen Link finden können, wonach auch die Nummer 5726 K ein Ep. III wäre. http://www.mobadaten.info/wiki/FLM_5726_DR_III_SSkw_Rungenwagen_(4-achsig)

    Ich finde die schönen "freien" Räder in den Diamond-Drehgestellen wirklich toll, schrecke aber vor einer ggf. nötigen UIC-Umbeschriftung zurück...

    Viele Grüße
    Martin

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  3. Moin Martin,

    ich muß mich bei Dir entschuldigen, der "vermeintliche" Schienenwagen Epoche 4 DR ist nach Prüfung doch "nur" ein Epoche 3 DR Modell!!
    Ich hatte schon lange nicht mehr in die Schachtel geschaut bzw. den Wagen in der Hand gehabt auch lag er dummer weise im Stapel der übrigen Epoche 4 DR Wagen.
    So bin ich selbst auf meinen eigenen Trugschluß herein gefallen, einen SSk Köln DR Epoche 4 zu besitzen!.
    Bitte verzeih mir meine Oberflächlichkeit.

    Grüße aus Merzien,
    Ingo

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  4. Alles gut und danke für die Rückmeldung.

    VG
    martin

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