Donnerstag, 5. November 2015

Schöne Rangierergriffe für Pufferbohlen an Wagenmodellen? Nichts leichter als das - mit feinen Ätzteilen von H0fine!









Der Beitragstitel sagt es und ich nehme mit dieser meiner heutigen Behauptung den Mund keineswegs zu voll, es lassen sich ganz einfach und relativ schnell schöne Kuppler- bzw. Rangierergriffe für Pufferbohlen an Wagen- und Lokomotivmodelle mittels Bauteilen von einer kleinen feinen Ätzplatine vorzüglich selbst herstellen!
Alles was der Eisenbahn Modellbauer zur Erlangung dieses Zieles braucht, ist ein im neuen Online - Shop von H0fine Mathias Hellmann für sehr kleines Geld erwerbbarer Ätzrahmen wie er im Bild rechts zu sehen ist, zusätzlich ein wenig 0,3 mm starken Messingdraht, Neusilberdraht oder auch Bronzedraht je nach belieben und etwas Kenntnisse im Weichlöten.

Die Idee von Mathias Hellman / H0fine ist nun jene, die Kupplergriffe / Rangierergriffe inklusive den beiden Augen zur Aufnahme der Verschraubungen beim Vorbild als Ätzteil herzustellen. Denn wie er in seinem Shop zu seinen Kupplergriffen hierzu meiner Meinung nach sehr richtig schreibt, ist es für wahr ein müßiges unternehmen solche Teile in Handarbeit so zB. in einem Band der grünen vor vielen Jahren erschienenen HP 1 von Willy Kosak als Bauanleitung beschriebenen Vorgehensweise ordentlich und paßgenau herzustellen. Daran hatte ich mich natürlich auch schon des öfteren versucht, dabei aber mehr Ausschuß als brauchbare Teile produziert was so ganz schnell zu einem "Krampf" ohne jeglichen Spaßfaktor ausarten kann!

So sollen nun heute ein paar dieser Kupplergriffe zum bestücken eines Wagenmodells aus besagtem Ätzblech hergestellt werden, mit dem zusätzlichen einfließen einer kleinen Idee zur weiteren "optischen Aufwertung" von meiner Wenigkeit.



An Beispiel des gerade auf meinem Arbeitstisch in der Verfeinerung befindlichen Plattformwagen X Erfurt von BRAWA sind zwei der Kupplergriffe unter die Pufferbohle montiert wurden und wie ich finde machen diese einen sehr guten Eindruck!
Meinen Weg bei der Herstellung der vier benötigten Teile, möchte ich nun im folgenden dem interessierten Kollegen und Leser des Blog mit meinem Tatendrang in Wort und Bild demonstrieren:



Da die geätzten Teile rein technologisch keine Rundungen gemäß eines Rundstahl besitzen können, so es Mathias Hellmann in seinem Shop auch beschreibt, die Griffe beim Vorbild natürlich aber aus rundem Material bestehen, setze ich einen kleinen Trick ein um ein Rundmaterial optisch vorzutäuschen.
Mit einem 2 mm Glashaarradierer - die 4 mm "normalen Teile" tun es aber mit etwas Gefühl auch - bestreiche ich leicht sämtliche Kanten der Griffe an beiden Seiten der Platine. So werden die Kanten gebrochen und es entstehen Rundungen die zwar im herkömmlichen Sinne keine sind, aber durch eine optische Täuschung dem Auge des Betrachter jene suggerieren.



Links Original, rechts bearbeitet.
Bilde sich jeder seine eigene Meinung!



Zur Montage und verlöten der Messingdrähte in den Augen als Halterungen der Griffe habe ich mir ein Stück Lötkohle auf den Tisch geholt, in dieser lassen sich sehr einfach und schnell die gekürzten Messingdrahtstücke exakt Senkrecht zum löten fixieren.
Der von mir hier verwendete 0,3 mm starke Messingdraht ist ein Produkt, welches auf einer Spule zu 100 Meter für sehr kleines Geld in den Floristik / Bastelabteilungen der Baumärkte in verschiedenen Stärken zu kaufen gibt. Einziger "Nachteil" ist wohl jener, das diese Drähte zumeist mit einer dünnen Lackschicht überzogen sind, ergo nicht lötbar sind, welche sich aber unter leichtem durchziehen des Drahtes zwischen einem Stück feinem Schleifleinen ab ca. 600er Körnung ruck zuck abtragen und restlos beseitigen lassen.
Für diesen Job müssen es nicht unbedingt die teuren gerichteten Drähte sein!



Die Messingdrahtstücke sind nun in den Augen eingeführt und durch die Lötkohle fixiert, ein exaktes Senkrechtes ausrichten der Drahtstücke sollte nun folgen um dann zum verlöten der Teile zu kommen.



Hier hatte ich an einigen Lötstellen nicht das richtige Maß für die perfekte Menge an Lötzinn!
Gelötet habe ich wie immer bei solchen Teilen mit ca. 30 % iger Phosphorsäure als Flussmittel.
Das säubern übernimmt dann sehr vorsichtig der Glashaarradierer.



Die nun fertigen Teile sind gesäubert und liegen zum Einbau bereit.



Der Einbau der Griffe unter die aus Zinkdruckguß bestehende Pufferbohle ist schnell getan.
Die Bohrungen wurden mit einem einzelnen Griff als Schablone fungiernd mit einem 0,3 mm Bohrer gesetzt, in folge dann auf 0,4 mm aufgebohrt.
Geklebt wurde hier mit dem Sekundenkleber von RST Eisenbahnmodellbau der noch immer zu meiner höchsten Zufriedenheit arbeitet.



Folgt nun die vorher - nachher - Show.
Eine Kunststoff - Pufferbohle von BRAWA mit den original viel zu kurzen und zu starken angespritzten Plastikgriffen ...



... und mit den hier behandelten Griffen von H0fine ausgestattet kurz nach dem kleben im nicht gesäuberten Zustand.



Vor dem abschließenden sorgfältigen justieren der Griffe wurden die Klebestellen des Sekundenkleber gereinigt.
Was hier noch in leichtem Grau zu sehen ist, stellt die Eigenfarbe der Pufferbohle dar, auf diese dann "eine schwarze Farbe" aufgebracht wurde.
Warum das Teil nicht gleich komplett in schwarzem Kunststoff gefertigt worden ist, entzieht sich meinem Verständnis!



Der von BRAWA zum Einsatz gebrachte Kunststoff der Plastik - Pufferbohle unter dem Bremserhaus läßt sich nicht ob seiner Materialzusammensetzung einfach mit Sekundenkleber nicht!! verkleben, dazu bedarf es unbedingt zusätzlich einen Primer.

Ich persönlich bin hellauf begeistert von diesen für zwei Wagen ausreichenden Griffen im kleinen Ätzblech, damit hat Mathias Hellmann wahrlich einen wunden Punkt sicher nicht nur bei mir getroffen.
Griffe lassen sich mit verschiedenen Lehren ganz gut und effizient herstellen, aber wenn es dann an das korrekte fertigen der Augen geht ...

Ich hoffe ja nun, dass die lieben Kollegen nicht alle Platinen bei H0fine restlos käuflich erwerben, denn ich benötige in der nächsten Zeit auch noch eine ordentliche Menge von den Dingern!



Nach so vielem ""Trasch"" mit der Bastelei sollte man sich nun etwas, wie die beiden hier auf dem Bahnsteig der Grubenbahn, für ein wenig Ruhe zurücklehnen ...

Im übrigen entstammen die beiden Jungs aus der Exklusive Serie von Preiser - leider aber ohne Gesicht.
Dem sollte wohl demnächst nachgeholfen werden!




  ... und da es wie üblich bei mir nicht still und leise im Hintergrund beim schreiben eines Beitrages zugehen kann - zugehen darf, dreht heute die Vinylscheibe der DDR Punk / Punkrock Kapelle Pankow um Andre Herzberg und Jürgen Ehle mit dem als "Best of Album" zum 10. Jahrestag des bestehen der Combo auf dem Label Deutsche Schallplatten GmbH Berlin (DSB) 1991 veröffentlicht in aller bester Qualität in Klang und Pressung auf dem Plattenteller eines Linn Sondek LP 12 / Walhalla / Akito /  Shelter 501 MK II lautstark musizierend ihre Runden


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