Sonntag, 6. März 2016

Meine alte Juweela Ziegelmauer, ein paar weitere Details zum Modellbau und dessen Vorbild in Wort und Bild






Die alte Mauer ist mal wieder so ein Flitz von mir um mit den maßstäblichen Keramik NF Ziegel von Juweela "etwas ordentliches" bauen zu können.

Ich habe nun einige Versuche mit diesen Steinen in den letzten zwei Jahren gestartet, immer um etwas "realistisches" mit diesen NF - Ziegel zu bauen. Genau das ordentliche und nach Lehrbuch bzw. Norm akkurate bauen funktionierte bis heute aber leider keineswegs bzw. nicht befriedigend - ergo mußte nun etwas gebaut werden, wo es auf Akkuratesse nicht all zu sehr ankommt und dennoch halbwegs glaubhaft beim betrachten herüber kommt. 

Bisher hat diese Mauer ca. 3000 der maßstäblichen Ziegelsteine verschlungen, bei einer reinen Arbeitszeit von geschätzten 25 - 30 Stunden. Ich setze immer mal wieder bei Lust und Laune "zur Beruhigung" pro Tag 15 - 30 Minuten am Stück die Steine, längere Sitzungen in einem Stück daran zu arbeiten ist wohl auch nicht drin.
Ergo reine Nervensache!

Vorbild für diese Mauer ist eine alte in der Zeit um 1743 - 1758 in Backstein Manier erbaute Mauer eines ehemals sehr reichen Gutshofes in einem Nachbardorf von mir.
Die Steine wurden dabei so gesetzt, dass die Mauer stabil zum stehen kam, es wurde aber nicht nach den heutigen Normen für das Maurerhandwerk gearbeitet da es diese Normen bzw. Reglementierungen zu seiner Zeit einfach noch nicht gab. So waren auch 3/4 Ziegel in die Mauer zu ver bauen scheinbar kein Problem, selbst flache Dachziegel der damals üblichen Arten wurden teilweise zum Höhenausgleich der natürlich nicht nach DIN oder TGL etc. hergestellten Ziegel verwendet.
Nach dieser alten Mauer nun baue ich mein in Etwa 150 mm langes "Kunstwerk", so kann ich immer bei nicht korrektem Läuferverband auf jene alte Mauer zurück verweisen, was mir natürlich auch beim Bau selbst sehr zugegen kommt.
Ein paar Vorbildaufnahmen der alten Mauer folgen am Ende dieses Post.

Die Mauer selbst ist noch lange nicht fertig gestellt, ich schätze grob es fehlen noch etwa 4000 - 5000 Ziegel bis sie ihre von mir gewünschte maximale Länge und Höhe erreicht hat!
Es macht aber auch bei der totalen Fummelarbeit großen Spaß die Mauer wachsen zu sehen!

Um den Einsturz nachbilden zu können, habe ich zuerst einen Teil der Mauer hoch gemauert um ihn dann wieder in einzelnen Brocken abreisen zu können. So denke ich, dass die im Umfeld liegenden Mauerteile realistisch nachgebildet sind - denn diese stammen ja 1:1 von dieser ehemals stehenden Mauer ab!



In dieser extrem starken Makroaufnahme ist hoffentlich die versuchte Nachbildung von Mörtelresten auf und neben den Steinen sowie einiger weiterer Details die solch einen Schutthaufen in der realen Welt ausmachen zu erkennen.

Nun sollen noch ein paar Bilder von der Baustelle folgen an der ich etwas weiter gearbeitet habe. Diese Baustelle wird mich noch einige Zeit kosten, die Mauer selbst - was später stehen bleiben soll - ist noch lange nicht fertig gestellt und auch das Drumherum hier im Bild soll noch nicht das Ende der Fahnenstange sein.






Einige Bilder von der von mir zu diesem kleinen Projekt gewählten "Vorbildmauer" sollen vielleicht nochmals meine Beweggründe des Bau einer alten Mauer im Maßstab 1 : 87 zeigen. Natürlich wurden über die vielen Jahre viele der Fugen und auch Partien von defekten Steinen nachgebessert, auch andere kleine bis mittlere Arbeiten zum Erhalt wurden ihr angediehen, den Grundkorpus dieser nunmehr bald 300 Jahre alten Mauer haben diese Arbeiten aber nicht verändert.



Man kann es sehr leicht beim Vergleich mit dem nebenstehenden Masten der Telefonleitungen erkennen, wie sehr sich diese alte Mauer schon aus dem Lot geneigt hat.
Lange Zeit wird sie so sicher nicht mehr an ihrem Platz stehen, wenn nicht sofort Sicherungsarbeiten in Angriff genommen werden ...






In den nächsten Wochen werde ich pö a' pö bei Lust und Laune an die weitere Fertigstellung der alten Mauer gehen und neues berichten - wenn wieder einiges Neues zu diesem Thema zum berichten anstehen wird.

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